Um sich in einer Wohnung wohl zu fühlen, ist für das Raumklima ein guter Luftwechsel von großer Bedeutung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Luftwechsel in einem Raum sicherzustellen, dabei ist die Fensterlüftung und die Lüftung durch Ritzen und Fugen, die am weitesten verbreitete und bekannteste Methode. Jedoch ist dies mittlerweile durch luftdichte, energieeinsparende Bauweise bei gedämmten Häusern nicht mehr zeitgemäß. Zentrale oder dezentrale Lüftungssysteme finden in neuen und modernisierten Immobilien immer mehr Verbreitung. Durch aktive Regelung, Vorwärmung und Anfeuchtung der einströmenden Luft, garantieren Sie ein sehr gutes Raumklima. Zusätzliche Wärme-Rückgewinnung aus der Abluft verbessert die Energiebilanz deutlich. Für den Energieausweis ist es wichtig, die Lüftungsart richtig anzugeben, jedoch versteht man als Laie nicht immer was diese Angaben genau bedeuten.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten der Gebäudelüftung und die Lüftungssysteme auf dem Energieausweis kurz vor:
Die Fensterlüftung
Die wohl einfachste Art der Lüftung ist die Fensterlüftung. Um eine optimale Luftqualität zu erhalten, müsste man die Räume alle drei Stunden für 5-10 Minuten öffnen, auch bei Nacht. Deswegen ist bei Fensterlüftung nachweislich keine gute Luftqualität zu erwarten und zu realisieren. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme sind z.B. am Arbeitsplatz und in der Schule häufig auf schlechte Fensterlüftung zurückzuführen.
Die Lüftung durch den Schacht
Die Schachtlüftung ist eine Öffnung durch welche wegen der Temperaturdifferenz zwischen Außen- und Raumluft eine Luftbewegung stattfindet. Diese Art der Gebäudelüftung ist stark von der Außentemperatur abhängig und wird heute in Deutschland nicht mehr verbaut.
Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung
Des Weiteren gibt es auf dem Energieausweis die Möglichkeit die „Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung“ anzugeben. Lüftungsanlagen durch beliebige Kombinationen von einblasenden Zuluftanlagen und absaugenden Abluftanlagen durch Über- bzw. Unterdruck eine aktive und kontinuierliche Lüftung garantieren sorgen für ein stets optimales Raumklima. Der weitreichende Luftwechsel hat einen erhöhten Energieverbrauch zur Folge. Beim Energieausweis spielt dies eine große Rolle, da ein höherer Energiebedarf auch zu schlechteren Resultaten auf dem Energieausweis führt.
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Um diesen Nachteil zu kompensieren wird ein Wärmetauscher benutzt, der die warme Abluft an der kalten Zuluft vorbeiführt und so einen Teil der Verlustenergie mehrfach nutzt. Somit spart man sich zusätzliche Heizkosten und hat stetig ein angenehmes Raumklima. Die Installation und Wartung der Anlagen macht sich durch die eingesparte Energie bezahlt.
Fazit
Jede Art der Gebäudelüftung hat ihren Sinn und ihre Anwendungsplätze. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, dort wo die Luftqualität wichtig ist und viel Energie verloren geht, vor allem bei Nichtwohngebäuden wie z.B. in Schulen, Büros, Kaufhäusern. Schachtlüftung wo Außentemperaturunterschiede und Abwärme passive Luftbewegung nutzen können, was auch im Energieausweis für Nichtwohngebäude berücksichtigt wird. Auch die Fensterlüftung ist noch lange nicht “tot”. In Räumen wo sich nie jemand aufhält muss man schließlich keine teure Lüftungsanlage installieren. Es empfiehlt sich, einen gesunden Kompromiss zwischen Investition, Energieeinsparung, Luftqualität und praktischer Durchführung im Einzelfall zu finden. In Zukunft wissen Sie auf alle Fälle welche Angabe sie auf dem Energieausweis machen müssen.