Die Energieeinsparverordnung (EnEV) erhöht regelmäßig die Anforderungen an die Energiebilanz von Neubauten, weshalb das Energieeffiziente Bauen und Energieeffizienzhäuser einen immer größeren Stellenwert haben. Die EU fordert, dass bis 2021 alle Neubauten im Niedrigenergiestandard errichtet werden sollen, weshalb ein Bau von effizienten Gebäuden ohnehin verpflichtend ist. Jedoch sollte sich der Bauherr beim Neubau oder der Sanierung immer Gedanken machen wie energieeffizient er tatsächlich leben möchte und was seine Prioritäten sind. Energieeffizienzhäuser sind durch die hohen Anforderungen beim Bau zwar wesentlich teurer, jedoch gibt es verschiedene Förderungsmöglichkeiten, die diese Kosten ausgleichen. Zudem wirkt sich der geringe Energieverbrauch zukünftig positiv auf die Energiekosten aus. Um dem Bauherren die Entscheidung zu erleichtern für welches Effizienzhaus er sich entscheidet, stellt moovin hier die wichtigsten Arten vor.
Niedrigenergiehaus
Wie bereits erwähnt stellt die Energieeinsparverordung (EnEV) immer neue Anforderungen an den Wärmeschutz und den Primärenergiebedarf bei Neubauten. Der Begriff des Niedrigenergiehauses ist zwar weit verbreitet, jedoch rechtlich nicht eindeutig festgelegt. Prinzipiell gelten alle Neubauten, die die Anforderungen der EnEV um 25% unterschreiten als Niedrigenergiehaus. Folglich ist das Niedrigenergiehaus nach EnEV nur das Standardhaus, für das es keine speziellen Förderungen gibt. Ein Niedrigenergiehaus muss nicht zwangsläufig ein Neubau sein, da sich auch Bestandgebäude beispielsweise durch Dämmungsmaßnahmen oder durch den Einbau einer neuen Heizungsanlage weitestgehend zum Niedrigenergiehaus sanieren lassen.
KfW Effizienzhäuser
Der Begriff des KfW-Effizienzhauses wurde vom Bundesbauministerium, der KfW und der dena ins Leben gerufen. Der Begriff fungiert als Qualitätssiegel für besonders sparsame Gebäude / Energieeffizienzhäuser und ist bei der Beantragung einer finanziellen Förderungen durch die KfW-Bank wichtig. Grundsätzlich fördert die KfW Neubauten mit einem Standard von 70, 55 und 40. Die Zahl nach dem KfW-Effizienzhaus-Begriff trifft eine Aussage darüber inwieweit das Objekt die aktuellen Anforderungen der EnEV unterschreitet. Umso kleiner diese Zahl, desto positiver ist die Energiebilanz des Hauses und umso höher ist die Fördersumme und der Tilgungszuschuss, den der Bauherr erhalten kann.
Passivhaus
Laut allgemeiner Definition ist ein Passivhaus ein Haus das nicht aktiv geheizt wird. Es gibt kein aktives Heizsystem, da das Objekt so konzipiert ist, dass die Sonne, die Dämmung und die inneren Energiegewinne ausreichen, um das Haus selbst im Winter ausreichend zu heizen. Bei der Errichtung eines Passivhauses müssen deshalb viele Dinge berücksichtigt werden. Passivhäuser haben eine sehr gute Dämmmung, sehr gute Fenster und sind völlig luftdicht, damit keine Wärme unkontrolliert entweichen kann. Um Passivhäuser trotzdem mit Frischluft zu versorgen ist eine Lüftungsanlage zwingend notwendig. Die Energie für die Warmwasseraufbereitung und das Nachheizen an kälteren Tagen wird mit Hilfe von regenerativen Energiequellen, wie beispielsweise einer Wärmepumpe, erzeugt.
Plusenergiehaus
Das Plusenergiehaus erzeugt wie der Name schon verrät mehr Energie als benötigt wird. Diese Energieeffizenhäuser sind aufgrund ihrer Konzeption von fossilen Energiequellen komplett unabhängig. Damit ein Haus zum Plusenergiehaus wird muss es viele Voraussetzungen erfüllen. Es benötigt einen extrem hohen Wärmedämm- und Anlagenstandard. Grundsätzlich gelten ähnliche Anforderungen, wie beim Passivhaus, jedoch müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden um zusätzliche Energie zu erzeugen. Beispielsweise benötigt das Gebäude möglichst große Photovoltaikanlagen, zusätzliche Wärmekollektoren und eine auf die Nutzung abgestimmte Anlagentechnik, wie beispielsweise eine Gebäudeautomatik.
Die Auswahl an Effizienzhäusern ist groß, weshalb der Bauherr sich beim Neubau Gedanken machen sollte, wo seine zukünftigen Prioritäten liegen, um sich für das richtige Effizienzhaus zu entscheiden. Aber auch Eigentümer von Bestandsgebäuden haben verschiedene Möglichkeiten ihr Haus energetisch zu verbessern. Aufschluss über die aktuelle Energiebilanz Ihres Gebäudes kann ein Energieausweis geben. Vor allem der Bedarfsausweis gibt Auskunft über energetische Schwachstellen und macht sinnvolle Modernisierungsvorschläge.