Das Thema Fernwärme ist immer wieder im Gespräch, wenn es darum geht sein Heim kostenbewusst und umweltfreundlich mit Wärme zu versorgen. Dabei scheint die Nutzung überschüssiger Wärme aus Kraftwerken durchaus eine effiziente und ökologisch sinnvolle Sache zu sein, doch wissen viele gar nicht, wo genau Vorteile und Nachteile bei dieser Form der Versorgung liegen, denn wenn es um das Thema Fernwärme geht, gibt es ein paar Dinge, die man einfach wissen sollte.
Die Idee, mit der Abwärme von Kraftwerken auch Häuser und Wohnungen zu heizen ist eigentlich ein guter Ansatz, damit bereits erzeugte Wärme nicht sinnlos verloren geht. Mittels Rohrleitungen mit heißem Wasser (oder gelegentlich auch Wasserdampf) wird die Wärme auch über lange Strecken transportiert und versorgt so Großabnehmer, aber auch private Gebäude – soweit das System, dass sich seit Jahren gerade in den Ballungsgebieten Deutschlands, wie etwa dem Ruhrgebiet, dem Großraum Frankfurt aber nun auch verstärkt in den neuen Bundesländern etabliert hat.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Gerade für den Besitzer oder Erbauer eines Hauses scheint dieses System auf den ersten Blick nur Vorteile zu bieten. Die Wärme wird extern erzeugt, so dass im Haus selbst keine Verbrennung stattfinden muss und somit Lagerflächen und Kamine entfallen, keine zusätzlichen Emissionen vor Ort stattfinden und keine teure Heizanlage installiert werden muss, die Wartungskosten mit sich bringt. Einzig zwei Bohrungen in der Außenmauer und die Möglichkeiten die Wärme vom Fernwärmesystem auf das interne Heizsystem zu tauschen sind notwendig. Was allerdings so einfach klingt hat auch ein paar versteckte Nachteile, die man beachten sollte.
Es lohnt sich genau hinzuschauen
Zum einen ist die Frage, wie umweltfreundlich Fernwärme wirklich ist, denn auch wenn im eigenen Haus keine Verbrennung stattfindet und somit an diesem Ort kein schädliches CO2 in die Luft geblasen wird, so ist doch zu berücksichtigen, dass viele Kraftwerke in Deutschland fossile Brennstoffe, wie etwa Braunkohle, verbrennen und das belastet die Umwelt sehr wohl. Somit ist die Umweltfreundlichkeit fraglich und sicher im Zusammenhang mit möglichen Alternativen beim Heizen zu betrachten. Ein anderes Problem ist die Verfügbarkeit. Da die Wärme transportiert werden muss, ist ein aufwendiges Leitungssystem notwendig, das garantiert, dass möglichst wenig Wärme auch auf großen Distanzen verloren geht. Dieses Netz ist teuer und somit gibt es diese Netze auch nur in Bereichen, wo garantiert ist, dass genügend Wärme abgenommen wird, also da, wo in Ballungsgebieten viele Menschen wohnen. Ein nachträglicher Anschluss an dieses Netz ist übrigens eine teure Angelegenheit und damit geht eine weitere Fragestellung einher, die man sich wohl überlegen sollte, wenn man sich mit dem Thema Fernwärme befasst, nämlich die, wie viel Wärme man tatsächlich verbraucht und ob sich ein Anschluss an das Netz wirklich lohnt.
Es kommt auf die Menge an
Fernwärme rechnet sich nur, wenn auch eine bestimmte Menge abgenommen wird. Somit ist dieses System nur für Immobilien sinnvoll, wo auch ein gewisser Bedarf besteht, denn das was Fernwärme teuer machen kann ist ein nachträglicher Anschluss an das Netz, da das Verlegen spezieller isolierter Leitungssysteme kostenintensiv ist. Häuser, deren Energieeffizienz durch Umbau und Modernisierung nachweislich verbessert wurde und die den strengen Auflagen der Energieeinsparverordnung (EnEV) genügen, können in puncto Fernwärme durchaus das Nachsehen haben und hier kann eine andere Möglichkeit zu heizen sinnvoller sein. Verbraucht ein Haus aber viel Energie für die Heizung, dann lässt sich mit der relativ günstigen Fernwärme natürlich wiederum gut sparen.
Generell ist es nicht leicht eine klare Aussage zu machen, was sich beim Vergleich zwischen Gas und Fernwärme unter finanziellen Gesichtspunkten mehr rechnet. Dies hängt von einer Menge individueller verschiedener Faktoren ab, wie eben dem Verbrauch, aber auch von den Preisen der Anbieter von Fernwärme, die sehr unterschiedlich ausfallen können, so dass hier eben der konkrete Fall zu betrachten ist. Nicht zuletzt gibt es auch nur sehr wenige Anbieter und man bindet sich schnell an einen konkreten Versorger, der vielleicht der einzige ist, der in dem zu betrachtenden Bereich liefert. Erhöht dieser die Preise oder ist man mit diesem unzufrieden, so ist ein Anbieterwechsel deutlich schwieriger, als dies etwa bei Gasversorgern der Fall ist. Sicherlich ist Fernwärme vom Prinzip her eine gute Sache, die man – wenn es möglich ist – bei der Wahl, wie ein Gebäude mit Wärme zu versorgen ist durchaus in Betracht ziehen sollte, aber man muss eben gewisse Dinge abwägen.
Energieeffizienz bringt auch langfristig Vorteile
Generell ist es für Besitzer von Immobilien immer sinnvoll sich für die Form des Heizens zu entscheiden, die die wenigste Energie verbraucht. Das ist natürlich zum einen gut für die Umwelt, aber es bietet sich auch noch ein anderer Effekt, der mit seiner Langzeitwirkung gerade bei der Vermietung oder beim Verkauf einer Immobilie interessant wird. Fast jedes Haus und jede Wohnung müssen heute über einen Energieausweis verfügen, der angibt, wie es um die Energieeffizienz bestellt ist und mit welchen Ausgaben beim Heizen zu rechnen ist. Egal ob Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis – fällt die Bilanz hier gut aus, so sind Haus oder Wohnung für potentielle Interessenten nur noch interessanter. Somit lohnt es sich bei der Wahl der Energieträger genau zu überlegen, was am Standort die richtige Wahl ist.
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Premiumausweis
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